AUSZUG:
.......der Eisenbahnfotograf Mike Dannemann (USA) hat mir die Erlaubnis erteilt (= I have the consent to copy), aus seinem Fotoreservoir einige Vorbildszenen abzubilden - dafür herzlichen Dank!
Die folgende Aufnahme zeigt beeindruckend, welche Flächendimensionen die Eisenbahn in den USA beherrscht. Zudem: Der Begriff "langer Zug" erhält dort eine ganz andere Bedeutung: Hunderte Achsen zieht die Quarten-Traktion aus Dash 8-40CW (ATSF) *) . Am Ende der "Schlange" sind m. E. noch Schubloks in den Farben der BNSF (?) zu erkennen.
Foto Copyright by Mike Danneman; Züge am Tehachapi Pass, Caliente in Californien/USA am 3.3.1994.
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*) Name der Bahngesellschaft: Atchison, Topeka & Santa Fe (ATSF)
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Zu dem Vorbildfoto von Mike Danneman noch als Ergänzung ein vergrößerter Ausschnitt aus dem Foto (nicht frei verfügbar):
Man sieht dort die Stationsgleisanordnung einschl. Wartegleis für Schubloks. Solche Wartegleise gibt/gab es auch in Deutschland vor überdurchschnittlichen Steigungsstrecken (z. B. Geislinger Steige) oder auch z. B. in Österreich und in der Schweiz. Auch vor langen Tunnelstrecken gab es früher vielfach Wartegleise für Schubloks, die vorsorglich bzw. sicherheitshalber eingesetzt wurden, um - bei Defekten der eigentlichen Zuglok - den gesamten Zug aus dem Tunnel bis zur nächsten Station zu befördern, um Streckensperren zu vermeiden.
Neben dieser zusätzlichen Schubtraktion gibt es in den USA und Canada (sowie auch in der Schweiz!) die "verteilte Traktion". Dabei laufen Lokomotiven oder Lokomotivgruppen nicht nur zu Beginn und an den Enden, sondern auch in der Mitte eines Zuges. Dies wird so gemacht, um bei schweren Zügen die Kupplungen nicht überzustrapazieren.
In Mitteleuropa sind im Güterverkehr durchweg keine Mehrfachtraktionsformen - außer einfache Doppeltraktion - zu sehen. Lediglich in der Schweiz, speziell auf der BLS-Linie, waren früher häufig "verteilte Traktionen" anzutreffen. Oft bestehend aus Re 4/4 II in Doppeltraktion (= in Vielfachsteuerung) vorneweg, mittig oft eine Altbau-Elok (z. B. Ae 6/8) und am Schluss noch eine weitere E-Lok.
In den USA und Canada sieht man extrem lange Güterzüge mit Dieseltraktion. Gewaltig hohe Zuggewichte erfordern nicht nur vorneweg Mehrfachtraktion, sondern oft auch verteilte Traktion ("distribution traction", auch "Distributed Power Unit").
Das heißt: Bis zu acht Lokomotiven pro Zug (/gelegentlich sogar mehr) sind gar nicht selten zu sehen. Bedingt durch die große Zugfestigkeit der in den USA verwendeten Janney-Kupplungen können bis zu vier sechsachsige Lokomotiven (wie die Dash 8-40CW) an der Zugspitze ziehen, während mittig eine Lok oder zwei Loks und am Ende noch zwei bis drei Loks zu sehen sind.