AUSZUG aus dem Forum!
Patinierungen von ATLAS-Modellen durch das Mitglied Alessio.
" ......... Ich benutze fast nur Vallejo-Washing (Acryl) und Pigmente bzw. auch Kreide. Manchmal nehme ich Revell-Acryl-Verdünner, um missratene Stellen zu korrigieren oder Pigmente zu fixieren (z. B. Rost). Nur gelegentlich benutze ich die Airbrush......"
Etwas Generelles möchte ich hier noch einfügen:
Beim Thema "Patinieren" teilen sich die Modellbahner in mehrere Gruppen. Viele möchten zwar, dass ihre wertvollen Modelle auch farblich realistisch aussehen, aber sie scheuen sich, diese zu verwittern oder verwittern zu lassen. Grund ist häufig die Furcht, "dass man beim Verkauf dann weniger für solch ein Modell bekommt". Mag sein, wenn es schlecht patiniert wurde. Aber grundsätzlich kaufe ich persönlich meine Modelle nicht für einen späteren Verkauf, sondern ich kaufe sie für mich, damit ich damit Spaß habe. Also werden sie realistisch verwittert.
Hinzuzufügen ist, dass jeder Modellbahner seine eigene Auffassung hat, was "erträglich verwittert" oder was zuviel ist. Jeder sieht Vorbildwaggons und -Loks mit individuellem Blick. Wer selbst patiniert, der achtet verstärkt beim Vorbild auch auf Verwitterungsspuren. Das sind zwar Nebensachen, aber für die Verwitterungspraxis beim Modell nützliche Beobachtungen.
Auch die Art und Weise, wie man und mit welchen Mitteln man patiniert, ist unterschiedlich. Verwittern muss man im "Learning by doing" ausprobieren - und man sollte sich nicht scheuen, auch mal ein Modell "zu versauen". Oft lässt sich ein "versautes" Modell später noch halbwegs wieder verbessern. Deshalb bevorzuge ich in erster Linie u. a. das wasserlösliche Vallejo-Washing und meide inzwischen insbesondere lösemittelhaltige Farben für das Patinieren.
Was nun das Zeigen von Verwitterungsarbeiten betrifft, so finden sich in Foren seltsamerweise - oder erklärlicherweise? - wenig Beiträge zum Patinieren. Mein Eindruck ist, dass manche sich scheuen, ihre Arbeiten zu zeigen, weil sie sich u. U. der Kritik ausgesetzt sehen. Ich sehe das völlig anders! Konstruktive Kritik von Kollegen (die selbst Erfahrungen besitzen) ist stets willkommen, denn nur so kann man sich und sein Ergebnis verbessern. Letztlich muss eine Hobbyarbeit - und dazu zählt ein verwittertes Modell - aber demjenigen gefallen, dem das Modell gehört.
Es gilt auch hier der Grundsatz: Jeder nach seiner Façon!
Nun begann ich damit, meine Kesselwagen (ATLAS, Master-Serie "Syrup") zu verwittern. Ich besitze vier von diesem Typ und werde alle nacheinander etwas unterschiedlich patinieren. Es handelt sich bekanntlich beim Vorbild nicht um Brennstoffkesselwagen, sondern um Lebensmittel-Silowaggons.
Vor allem diese hervorragend detaillierten Master-Modelle wirken frisch aus der Schachtel in der schwarzen Lackierung doch zu "gelackt", so sieht man sie in der Realität nie. Also muss zunächst der Glanz genommen und die typische rostige Verwitterung sollte man dezent anbringen. Da es sich nicht um Brennstoffkesselwagen handelt, sind Ölflecken u. Ä. nicht vorbildgerecht. Aber ein paar heruntergelaufene "Syrup-Nasen" sowie Dreck-/Rostnasen bereichern solch eine Verwitterung.
Nachfolgend das erste Kesselwagen-Exemplar, das ich verwitterte; Abbildungen einmal vorher, dann nachher - und die typischen Roststellen als Vergrößerung.
Und nun als zweiter Waggon dieses Typs der "CARGILL" - dieser wurde etwas dezenter verwittert als der "Casco"; der Kessel bekam auch insgesamt eine hellere Tönung, damit sich die Waggons nicht zu stark gleichen:
Nachfolgend nun beide verwitterten Syrup-Waggons nebeneinander, da sieht man die Unterschiede der Verwitterung am besten:
Ausschnitt/Roststellen beim "Casco"-Waggon: