Hallo -
wir beschäftigen uns hier im US-0-Forum in erster Linie mit US-Spur-0 für 2Rail (= Zweileiter). Allerdings bieten manche Hersteller verschiedene Modelle nur als 3Rail-Modelle an. Will man diese für 2Rail nutzen, sind - teils sehr aufwändige - Umbauarbeiten erforderlich. Letztlich auch materialmäßig bzw. preislich nicht zu unterschätzen!
Ein Modell einer US-Diesellok, das es in 2Rail bisher noch nicht gibt, ist die GM BL2.
MTH hat ein ansehnliches Modell der BL2 bereits vor 20 Jahren aufgelegt und in mehreren Bauversionen im Laufe der Jahre stets etwas verbessert.
Ich orderte mir in USA eine BL2 von MTH, um sie für 2Rail umzubauen bzw. umbauen zu lassen.
Hier meine erste Stellprobe in "freier Wildbahn":
Die MTH-Modelle sind - wie auch bei ATLAS - sehr sorgfältig und sicher verpackt:
Zur VORBILD-BL2 nachfolgend eine Beschreibung von Bob Keller (von mir ins Deutsche übersetzt aus CLASSIC TOY TRAINS):
In der Diesel-Ära wurden viele kuriose Lokomotiven gebaut, einige kleine und einige sehr große Maschinen. Aber nur wenige werden als solch skurriles Produkt angesehen wie der BL2 aus der Electro-Motive Division von General Motors. Im Laufe der Jahre habe ich die Worte "hässlich" und "heimelig" für diese damals exzentrisch aussehende Maschine gehört, aber ich behaupte, es ist eine stilvolle Dieselversion.
Heute haben wir alle eine bestimmte Vorstellung davon, wie eine Dieselmaschine aussehen sollte. Früher war das Konzept jedoch "alles andere als in Stein gemeißelt". Aus der Zeit des Aerotrain, des Train of Tomorrow und des GM Superliner-Busses stammend, brachte der BL2 das Flair einer Ära von Chrom, Flossen und Rationalisierung hervor.
Das Konzept der Lok war für den Nebenbahnbetrieb gedacht (daher der Name BL). Ich nehme an, das Konzept begann mit der Verbesserung der F3 für diese Aufgabe: stumpfes Heck, runde Front, ziemlich standardmäßige innere Komponenten, hohe Position der Besatzung und geschlossenes Ausrüstungsfach. Die maßgebliche Änderung bestand auch darin, die Sicht nach hinten durch ein hinteres Führerhausfenster mit Blick auf einen nach unten geneigten Seitenrahmen deutlich zu verbessern.
Die Sicht nach vorne bot den gleichen Schutz wie die Nase der F3, aber die Sicht wurde durch einen kürzeren Abhang an den Seiten verbessert, was die Sicht auf die Spurebene verbesserte. Die BL 2 besaß auch Plattformen und Türen an beiden Enden.
Die BL2-Nase in einem interessanten Winkel leicht nach hinten und die Rückseite etwas nach vorne geneigt. Dieser Entwurf erinnerte den Herausgeber des Trains Magazine, David P. Morgan, an einen bestimmten Milchwagen, wie er in „Bordener Kesselwagen + P5a = BL2“ (Oktober 1975, Trains) erklärte.
Electro-Motive verkaufte 58 Einheiten plus den BL1-Prototyp an neun amerikanische Eisenbahn-Gesellschaften: Bangor & Aroostook; Boston & Maine; Chesapeake & Ohio; Chicago & Eastern Illinois; Chicago, Indianapolis und Louisville (Monon); Chicago, Rock Island und Pazifik; Florida Ostküste; Missouri Pacific; Western Maryland. Schließlich wechselte EMD nach der Episode BL 2 schnell zur spartanischeren Diesel-Lok des Typs GP7. Dies wurde eine erstaunliche Erfolgsgeschichte, die dazu beitrug, EMD bis in die 1990er Jahre als dominanten Lokomotivenhersteller zu etablieren.
Während der BL2 bei den meisten Gesellschaften kaum mehr als eine Fußnote blieb, nlieben die Maschinen bei Bangor & Aroostook sogar noch bis in die 1980er Jahre in Betrieb.
Aktuell gibt es noch mindestens fünf BL2 - einige werden zum Betrieb im Ausflugsservice verwendet.
ZITAT ENDE.
Vorbildfotos:
Mein MTH-Modell soll entsprechend umlackiert werden und auch als BL2 der "Bangor & Aroostook" laufen.
Ich stellte die neue BL2 vor die bereits umlackierte und patinierte F7 (ATLAS-Modell).
Etwas überrascht war ich, dass die "BL" = Branch-Line-Lok (= Nebenbahn-Lok) doch im Vergleich zur F7 so bullig wirkt.
Nach dem Lösen von vier Kreuzschlitz-Schrauben lässt sich das BL2-Gehäuse abnehmen: